Heute möchte ich euch lieben Lesern Kaspersky’s neuestes Produkt vorstellen: „Kaspersky Pure“. Kaspersky Pure ist eine PC-Suite, die einen sehr guten Schutz für den Windows-PC verspricht. Pure ist seit heute, dem 30.03.2010, im Handel erhältlich und ist in 3 Versionen verfügbar (Einzelnlizenz, Lizenz für 3 und 5 PCs).
Installation:
Kaspersky Pure kann auf der Herstellerseite heruntergeladen werden. Vor der Installation sollten jedoch alle vorher installierten Anti-Virenprogramme (wie z.B. AntiVir, Norton etc.) deinstalliert werden. Danach startet ihr die Installation von Kaspersky Pure mit einem Doppelklick auf die .EXE-Datei. Der Installationsvorgang geht schnell, einfach und ohne Probleme. Nach dem Installieren startet ihr das Programm.
Oberfläche und Aufbau:
Kaspersky Pure besteht aus 4 großen Bereichen:
- Computersicherheit (hier kommt Kasperksy Internetsecurity 2010 zum Einsatz)
- Backup: Hier werden Backup-Aufgaben neu erstellt und alte Backups können wiederhergstellt werden)
- Kindersicherung: Ein Punkt, der sehr bei Kaspersky Internet Security 2010 bemängelt wurde. Mittels Zeitbegrenzungen, Sperrungen von Webseiten etc. wird jetzt ein optimaler Schutz für Jugendliche und Kinder gewährt.
- Sicherheit+: Datenverschlüsselung, virtuelle Tastatur, Passwort-Manager … nützliche Features für den Benutzer.
Computersicherheit:
Bereits letztes Jahr hatte ich die Kaspersky Internet Security 2010 in meinem Blog vorgestellt. Die Inhalte bei Computersicherheit sind gleich geblieben, deshalb bitte ich euch mein Review zu Kaspersky Internet Security 2010 zu lesen und gehe deshalb zur „Computersicherheit“ nicht weiter ein.
Backup:
In diesem Bereich kann man Backup-Aufgaben erstellen / verwalten und Daten wieder-herstellen.
Beim Erstellen einer Backup-Aufgabe wählt man die Ordner und Pfade aus, die man sichern möchte. Danach wählt man einen Speicher, auf dem die Backups gesichert werden. Hier hat man die Auswahl zwischen Wechseldatenträgern (iPods, USB-Sticks, externe Festplatten), lokalen Datenträgern (bestimmte Partitionen), Netzlaufwerken und FTP-Servern.
Die gespeicherten Daten lassen sich auch mit einem Passwort schützen, um den Zugriff durch dritte Personen zu beschränken. Auch kann man die Anzahl verschiedener Dateiversionen begrenzen und die Speicherdauer für Sicherungskopien begrenzen.
Im integrierten Aufgabenzeitplan wird festgelegt, wie oft ein Backup von Daten angelegt wird und zu welchem Zeitpunkt.
Sollte es zu einem Datenverlust kommen, kann man alte Backups hier wiederherstellen lassen.
Kindersicherung:
In diesem Bereich von Kaspersky Pure können bestimmte PC-Benutzer kontrolliert werden, indem man bestimmte Begrenzungen und Sperren festlegt. Gleich zu Beginn wird nach dem Vergeben eines Kennworts für die Kindersicherung gefragt. Dies ist dringend notwendig, damit Einstellungen durch andere Benutzer nicht geändert werden können. Nach dem Passwort wird auch verlangt, wenn der kontrollierte User das Programm beenden oder den Schutzmechanismus irgendwie sonst außer Kraft setzen möchte.
Kasperksy Pure bietet mit der Kindersicherung folgende Funktionen:
Internet-Verwendung: Das Internet lässt sich zeitlich auf Tag und Stunde genau beschränken und es gibt eine Beschränkung der täglichen Arbeitszeit.
Besuch von Webseiten: Ein Verbot von Webseiten nach Kategorien (Pornografie, Erotik, Illegale Software, Drogen, Gewalt, anstößige Sprache, Waffen, Glückspiele, Internet-Mail, Internet-Shops, soziale Netzwerke, anonyme Proxyserver, Zahlungssystem und Chats) kann auch eingestellt werden. Ist eine für den User nicht gesperrte Webseite nicht im Sperrkatalog von Pure, so kann man auch selbst verbotene Webadressen anlegen. Natürlich gibt es auch eine eigene Liste für erlaubte Webadressen.
Besucht der User eine dieser Seiten, wird dies im Kontrollbericht genauestens protokolliert (Seiten-Url, Zeit des Aufrufs, Kategorie und die Anzahl der Verletzungen gegen ein Verbot). Außerdem wird auch gespeichert, welche Seiten der User besucht (egal ob gesperrte oder nicht-gesperrte Seiten). Dies wird mit einem schönen Balkendiagramm visualisiert.
Damit viele Seiten mit sexuellem, pornografischem Inhalt gesperrt werden, arbeitet das Programm mit Keywords. Kommt z.B. das Wort Sex oder Porno auf einer Seite vor, wird diese sofort von Kaspersky blockiert. Dies ist einerseits sehr gut, da so der Großteil von Pornoseiten gesperrt wird, jedoch werden auch Seiten mit sachlichem Inhalt zu diesen Themen gesperrt. Ein Beispiel dafür ist der Wikipedia-Eintrag zu Sex, welcher dann natürlich auch verboten ist. Ein zweischneidiges Schwert: dem User wird der Zugang zu Porno-Seiten verboten, jedoch wird auch die Informationsbeschaffung zu solchen Themen verhindert (Stichwort: Aufklärung).
Eine gute, jedoch für Kaspersky aufwendigere Lösung wäre ein Katalog von Seiten mit verbotenen Inhalten. Dies erfordert jedoch ständige Pflege des Katalogs und ist sehr zeit- und kostenaufwendig.
Ein wichtiger Punkt ist, dass Proxy-Server-Seiten auch gesperrt werden, da sonst der Besuch einer gesperrten Webseite dem User ermöglicht wird. Deshalb unbedingt anonyme Proxyserver in der Kategorie sperren lassen.
Download von Dateien: Den Download von bestimmten Dateien kann man auch verbieten. Dies ist wieder nach Kategorien möglich: Musik, Video, Programme, Archive.
Sichere Suche: Die Suchergebnisse bei Suchmaschinen werden kontrolliert und Inhalte mit Pornografie etc. werden dann ausgeschlossen.
Instant-Messaging: Der Kontakt zu bestimmten Kontakten in ICQ, MSN kann hier verboten werden. Interessant dabei ist, dass das nicht nur mit original ICQ-Versionen funktioniert, sondern auch bei alternativen Chatprogrammen wie Pidgin. Wird eine Nachricht an einen verbotenen Kontakt geschickt, wird diese von Pure abgefangen und eingehende Nachrichten werden blockiert.
Persönliche Daten: Die Weitergabe von persönlichen Daten kann auch unterbunden werden. So kann man z.B. verschiedene Daten (wie z.B. Handynummer) angeben. Sollte der Kontrollierte jetzt seine Handynummer per ICQ / Internet weitergeben, werden die Daten abgefangen. Dies funktioniert eigentlich nach dem Keyword-Prinzip wie bei „Besuch von Webseiten“.
Die Jugend heutzutage ist jedoch nicht dumm und findet sicherlich innerhalb Minuten einen Umweg. Gibt man z.B. die vorher gesperrte Handynummer mit einer kleinen Abänderung (z.B Leerzeichen zwischen zwei Zahlen) ein, dann wird diese schon nicht mehr gesperrt und kann problemlos jedem übermittelt werden. Deshalb halte ich die Funktion des Schutzes von persönlichen Daten ziemlich sinnlos, da sie leicht ausgetrickst werden kann.
Schlüsselwörter: In diesem Bereich kann man selbst Keywords (Schlüsselwörter) definieren, die unerwünscht sind. Enthält eine Seite eines der Schlüsselwörter wird sie blockiert.
Computer-Verwendung: Hier kann die Computerverwendung auf Tag und Stunde sowie die tägliche Arbeitszeit am PC beschränkt werden.
Start von Programmen: Diese Funktion protokolliert das Starten und Beenden von Programmen und Spielen. Gegebenenfalls kann man diese dann verbieten bzw. zeitlich beschränken.
Natürliche kann / wird jede Aktion, die am PC stattfindet, protokolliert werden. So erscheint im Bericht die Dauer der Nutzung von Internet und Pc, die Liste von besuchten und blockierten Seiten, die Anzahl von geschickten Nachrichten bei Instant Messenger (wie ICQ, MSN) ….
Austricksmethoden: Ich persönlich habe die Kindersicherung von Kaspersky Pure auf Herz und Nieren getestet. Meine erste Kritik fiel bei der Vorgehensweise des Sperrens von Seiten. Die Weitergabe von persönlichen Daten (Handynummer etc.) ist leicht auszutricksen und zu umgehen. Auch habe ich Verschiedenes versucht, das Programm zu beenden und die Kindersicherung außer Kraft zu setzen:
– Programm beenden. Es wird nach einem Passwort gefragt, somit ist das Beenden von Pure nicht möglich und der Schutz bleibt erhalten.
– Prozesse & Dienste von Kaspersky beenden. Dies geht auch mit Administratoren- rechten nicht. Zugriff verweigert. Der Schutz bleibt erhalten.
– Kaspersky Pure aus dem Autostart entfernen: Deaktiviert man die Einträge im Autostart, werden diese sofort wieder aktiviert. Der Schutz bleibt erhalten.
– Pure deinstallieren. Funktioniert mit Administratorenrechten natürlich, deshalb ist es sehr wichtig, dass das Installieren und Deinstallieren von Programmen dem Benutzer verboten wird.
Die Kaspersky-Entwickler haben hier echt große Arbeit geleistet und ich bin mir sicher, dass die Kindersicherung für viele Eltern die Erlösung ist. Jedoch werden auch die Grenzen der Technik sichtbar, z.B. bei dem Schutz der persönlichen Daten oder der Funktionsweise des Sperrens von Webseiten.
Sicherheit +:
In diesem Bereich des Programms findet man 4 kleine nützliche Tools.
Zusätzliche Funktionen: Hier kann u.a. der Microsoft Internet Explorer für eine sichere Arbeit angepasst werden. Nach Infektion (z.B. durch Schadprogramme) kann hier das System wiederhergestellt und auch eine Notfall-CD generiert werden. Neben diese beiden Funktionen wird auch unwiderrufliches Löschen von Daten, Löschen von Aktivitätsspuren und das Löschen von nicht verwendeten Informationen ermöglicht. Die virtuelle Tastatur dient dem sicheren Eingeben von persönlichen Daten, Kennwörtern und Kredikartennummern auf Webseiten. Somit sind die Kennwörter bei einer Infektion eines Keyloggers geschützt, da keine Eingabe durch die Tastatur erfolgt.
Password Manager: Der Passwort-Manager dient dem Erstellen sicherer Kennwörter und dem Schutz vor Kennwortdiebstahl.
9,5 von 10 Punkten, da bei der Kindersicherung kleine Probleme vorhanden sind (Webseiten-Sperrung mit Keyword-Methode und die Persönliche Daten-Funktion macht wenig bis kaum Sinn) Sonst ein Top-Programm, das ich jedem ans Herz legen kann.
Vielen Dank an Kaspersky für die Bereitstellung eines Pure-Lizenzschlüssels.